2 Tage Sächsische und Böhmische Schweiz
Der Anreisetag war trotz des Gründonnerstags recht entspannt und so blieb vor dem Abendessen noch etwas Zeit für eine kleine Wanderung zur Kaiserkrone und dem Zirkelstein mit tollen Aussichten auf die Sächsische Schweiz mit ihren tollen Sandsteinformationen.
Für den ersten Tag haben wir eine besondere, aber auch sehr anspruchsvolle Tour geplant. Wir starten den Tag bereits sehr früh und so bleibt keine Zeit für ein entspanntes Frühstück in unserer Pension. Um 7:00Uhr sind wir morgens das erste Auto auf dem Parkplatz im Ökoort Schmilka und wir starten in Richtung Rübezahlstiege, die wir gerne alleine erklettern möchten. Uns erwartet ein Klettersteig der Schwierigkeit von etwa 3,5 von 6. Empfehlung für diese Stiege lautet: „Die Rübezahlstiege ist ein sehr anspruchsvoller Steig, sollte aber nur von erfahrenen Kletterern begangen werden.“ Nach etwas abwägen, trauen wir uns und machen uns auf den Weg. Die ersten 5 Höhenmeter müssen vollständig frei am Felsen kletternd ohne Steigeisen überwunden werden, Steven klettert voraus – ich habe allerdings so meine Probleme mit diesem Stück und dachte schon, dass ich den Einstieg – auf Grund meiner Größe – nicht schaffe… Nach einigen Minuten ausprobieren, finde ich dann doch einen Einstieg – einfacher wurde es danach trotz Steighilfen allerdings auch nicht. Da es bei dieser Stiege keine Sicherungsmöglichkeiten gibt, ist wirklich hohe Konzentration und auf jeden Fall Erfahrung notwendig. Das spannenste Stück führt durch eine Höhle, die man erklettern muss – selbst für den Rucksack auf dem Rücken ist hier kein Platz.
Oben angekommen, ist die Freude durchaus groß. Da wir ja noch nicht gefrühstückt haben, suchen wir uns einen schönen Felsen mit etwas Sonne und frühstücken bei grandioser Aussicht.
Danach machen wir uns über den Lehnstieg an den Abstieg, um danach über die Heilige Stiege wieder nach oben zu steigen. Dieses Mal wesentlich einfacher über Treppen, die den Aufstieg für jederman ermöglichen. Auch wenn 2x nach oben steigen sicher ausreichend gewesen wäre, wollten wir gerne noch einen Klettersteig einbauen. Also wandern wir die Wilde Hölle herunter, um über die Häntzschelstiege, einen wirklich schönen Klettersteig – noch ein 3. Mal aufzusteigen. Hierbei handelt es sich um einen Klettersteig der Schwierigkeit 2 von 6 – jedoch durchgehend mit Seilsicherung. Ein wirklich schöner Klettersteig, der vor allem am Ende wunderbare Ausblicke bietet – mit Klettergurt sehr zu empfehlen.
Von dort wandern wir über den Zurückesteig und den oberen Terassenweg Richtung Schmilka. Warum der Terassenweg auch eher für Kletterer empfohlen wird, merken wir am Anfang an den schmalen Wanderwegen, die rechts durch einen hohen Felsen und links vom Abgrund begrenzt werden und am Ende durch die Steile Stiege, die wir leider bergab gehen mussten. Wieder ein kleiner Klettersteig, ohne Sicherung und rückwärts gegangen ziemlich herausfordernd.
Nach ca. 18 km und ca. 700 überwundenen Höhenmetern beenden wir unsere Tour in Schmilka mit einem Kakao und einem Stück Kuchen.
Danach fahren wir nach Tschechien und suchen uns ein schönes Restaurant zum Abendessen. Leider müssen wir feststellen, dass man hier so nah hinter der Grenze das schnelle Geld machen möchte – einmal Geldabheben kostet 8 € Gebühren, einmal parken – egal wie lange – ebenfalls 8 €. Also fahren wir weiter in den ersten größeren Ort Decin und finden dort ein Restaurant mit 90% einheimischen Gästen und sehr leckerem tschechischen Essen. So endet ein langer, aber schöner Tag.
Den zweiten Tag gehen wir entspannter an und starten mit einem ausgiebigen Frühstück in unserer Pension. Danach fahren wir nach Tissa, in die Böhmische Schweiz und machen eine schöne Wanderung durch die Tyssaer Wände – ein Labyrinth aus Sandsteinformationen. Hier findet man natürliche Skulpturen, die wie Elefanten, Adler, Bienenkörbe und viele weitere Dinge aussehen sollen – zugegeben alles konnten wir nicht erkennen, es hat aber sehr viel Spaß gemacht die Formen zu suchen. 😊