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Australien Route 2018

Gibb River Road und Savannah Way – einmal quer durch den Norden Australiens

Die Region der Gibb River Road und die Gegend des Savannah Way gehören zu den am dünnsten besiedelten Gebieten auf der Erde.

Die Region um die Gibb River Road (Kimberlys) hat eine Fläche, die etwa so groß ist wie Deutschland und Österreich, doch hier wohnen gerade mal 40.000 Menschen. In Deutschland und Österreich wohnen über 90.000.000!

Die Region des Savannah Way ist viermal so groß wie Deutschland und in ihr leben nur 200.000 Menschen. Zieht man noch die beiden größten Städte ab, so bleiben auf diese riesige Fläche gerade noch 60.000! Das macht 15 Einwohner je km², zum Vergleich in Deutschland sind es 231 Einwohner je km².

Natur Pur. Unberührtes Buschland, eingerahmt von Gebirgsketten. Die Offroadpisten schütteln dich jeden Tag stundenlang durch.

Kannst du dir diese Freiheit, diese endlose Natur vorstellen? Über hunderte von Kilometern keine Menschenseele zu treffen?

Respekt, vielleicht sogar Angst, auf jeden Fall Aufregung. Das fühlen wir bei dem Gedanken, dass es bald los geht…

    Wernigerode

    4 Wochen = 28 Tage = 672 Stunden = 40.320 Minuten Australien und doch wie im Flug vergangen…

    Wir hatten wunderbare 3,5 Wochen unserem Allradcamper mit dem wir ca. 6.000km zurückgelegt haben. Die direkte Strecke von Broome bis Cairns hätte auf unserem Weg ca. 3.500km betragen, wir haben also ca. 2.500km für unsere Abenteuer ergänzt.

    Auf dem ganzen Weg kam nur ein Reifen zu Schaden, obwohl wir mehr als die Hälfte unserer Strecke auf unbefestigten Wegen zurück gelegt haben.
    Wir wurden sogar von Australiern, denen wir von unserem Offroadtrip erzählten, neugierig gefragt, ob sie sich die Strecke auch zutrauen können… 🙂

    Wir haben die Zeit an und in unserem Camper genossen – die Nähe zur Natur, keine Nachrichten, kein Fernsehen… Einfach nur die Einfachheit des Lebens, wenn man sich mal um nichts kümmern oder sorgen muss und wir hätten gewiss keine Schwierigkeiten auch noch länger für uns zu sein und die Abgeschiedenheit zu genießen.

    Auch die lockere Art der Australier begeistert uns bei jedem Besuch – die Frage wie es einem geht, bekommt man hier mehrmals täglich gestellt, das aber auf eine sehr angenehme nicht gestellte Art und Weise und man gewöhnt sich schnell daran, es den Autraliern gleich zu tun.
    Zudem sind wir auch in der Reisezeit der Südaustralier, die auf Grund des Wetters in den Norden reisen, unterwegs gewesen und haben einige Eltern getroffen, für die es ganz selbstverständlich war, die Ferienzeit ihres Nachwuchses von 3 auf 5 Wochen verlängert zu haben… Für uns ein großer Kontrast zu unserem Leben…

    Letztlich durften wir erneut die faszinierende Unterwasserwelt an den verbleibenden 4 Tagen erleben. Auch wenn es nicht das erste mal war, ist es immer wieder unglaublich und rührend, diese Welt sehen zu dürfen. Mit einer Schildkröte zu schwimmen, gehört für mich immer noch zu einem der atemberaubensten und friedlichsten Erlebnisse, in dem sich alles um einen herum vergessen lässt, zugleich.

    Wir sind traurig diese Welt nun wieder hinter uns lassen zu müssen, freuen uns aber auch jeden einzelnen von euch bald wieder zu sehen!

    So verabschieden wir uns von unserem diesjährigen Australienabenteuer mit ein paar Zeilen unseres Australienliedes:
    „Es liegt vor mir ein neues Abenteuer, er zerrt der Wind erneut an meinem Haar, der Staub der Straße hat mich endlich wieder, ich hatte fast vergessen wie es war… Wir ziehen weiter immer weiter bis der Mond die Sonne verführt, bis der Himmel die Erde berührt, immer weiter immer weiter […] (Saltatio Mortis – Wieder unterwegs)

    In diesem Sinne freuen wir uns einfach schon auf das nächste Abenteuer, das hoffentlich auf uns wartet… 🙂

    Brisbane Airport

    Den letzten Tag in Australien starteten wir mit einem ausgiebigen Frühstück und einem Cappuccino mit Blick auf das Meer.

    Nun geht es leider wieder nach Hause, die Rückreise starten wir von Cairns, der erste Flug bringt uns nach Brisbane, von dort geht es über Abu Dhabi wieder nach Frankfurt. Wenn alles gut läuft, werden wir ca. 40 Stunden für die Rückreise brauchen bis wir morgen Abend in Wernigerode ankommen. Hoffen wir mal, das alles passt, denn bereits etwa 10 Stunden später wird uns der Wecker geradewegs in die Arbeitswelt zurück schicken…

    Wenn wir in Deutschland gelandet sind, werden wir unseren Urlaub nochmal etwas Revue passieren lassen und auch noch ein paar Zeilen schreiben bis wir dann erstmal wieder für eine zeitlang keine Beiträge hochladen… 🙁

    Fitzroy Island – Update

    Bevor wir unseren Camper abgegeben haben, besuchten wir noch den Botanischen Garten in Cairns.
    Dieser ist wirklich sehr schön und bietet einen tollen Einblick in die Pflanzenwelt Australiens.

    Für euch haben wir nochmal zwei Fotos vom Inneren des Campers gemacht…

    13:30Uhr ging unsere Fähre nach Fitzroy Island – eine kleine Insel vor der Küste Cairns, mitten im Great Barrier Reef. Hier haben wir als Kontrast zum Camperleben für 3 Nächte die Ocean Suite gebucht, ein Appartment, das fast so groß ist wie unser Haus… 😉

    Die Insel ist vor allem zum Schnorcheln beliebt, da die Insel aber auch komplett mit dichtem Regenwald bewachsen ist, wollen wir zusätzlich die Wanderwege erkunden.

    Da wir nun vier Tage hier verbringen, werden wir diesen Artikel aktualisieren, aber keinen neuen anlegen. Schaut also trotzdem gerne mal rein…

    Update 06. Juli 2018

    Die letzten beiden Tage entspannten wir am Strand, schnorchelten im Reef und machten ein paar Wanderungen auf der Insel.

    Die Wanderungen führen durch dichten Regenwald zu tollen Aussichten und schönen Stränden.

    Man kann direkt vom Strand aus schnorcheln und die bunten Fische und Korallen entdecken. Bei einem Schnorchelausflug konnten wir auch eine Schildkröte sehen und drei Riffhaien ziemlich nahe kommen.

    Auf der Insel gibt es ausserdem eine kleine Station, auf der kranke Schildkröten gepflegt werden, hier haben wir uns gestern umgeschaut. Viele Schildkröten werden krank und sterben schliesslich weil sie Plastiktüten im Meer für Qualen halten und sie essen. Diese verstopfen den Magen und die Schildkröten sterben langsam. Die Leute der Station retten solche Schildkröten und pflegen sie wieder gesund.

    Morgen ist dann leider unser letzter Tag in Australien und so werden wir heute Abend nochmal im Inselrestaurant essen und morgen schön Frühstücken, ehe es dann morgen Nachmittag mit Boot und Flugzeugen nach Hause geht.

    Samstag und Sonntag gibts dann nochmal Beiträge…

    Cairns

    Als wir vor etwas mehr als 3 Wochen in Broome landeten und unsere Tour begannen, da wirkte in der kleinen Stadt noch alles recht gewöhnlich. Es gibt gewohnte Einkaufsmöglichkeiten, Cafes und Restaurants, um aus zugehen und die üblichen Souverniergeschäfte zum schlendern.

    Beim Einkaufen fällt dann schon ein bisschen auf, dass man auch hier bereits ziemlich abgeschieden unterwegs ist. Auf dem Parkplatz kaum ein Auto, dass kein Geländewagen mit Ersatzreifen und Seilwinde ist und auch Preise im Supermarkt, die mit Deutschland nicht zu vergleichen sind. Doch wenn man den Ort verlässt, wird bald klar, dass man wirklich in abgelegene Gebiete aufbricht. Handy und Radioempfang verschwinden schon knapp hinter der Stadtgrenze und es warnt bald das erste Schild, dass hier die letzte Tankstelle für viele hundert Kilometer sei. Schnell wird aus dem gewöhnlichen Highway eine einspurige und später eine ungeteerte Piste. Es dauert nicht lange und es müssen Flüsse durchquert werden und die einzigen Gründe für einen unfreiwilligen Stopp sind nicht etwa Ampeln oder Staus sondern Tiere.
    An manchen Tagen trifft man kaum einen Menschen und sieht nur ganz vereinzelt mal ein Auto. Den Tagesrythmus bestimmt die Sonne und die einzige Attraktion ist die Natur und die Tierwelt.

    Wenn man dann nach ein paar Tagen mal an einem Roadhaus vorbei kommt, dann ist es schon eine kleine Sensation mal ein Eis oder einen frischen Kaffee zu bekommen. Manchmal gibt es sogar Strom zum Akku laden oder eine Toilette mit Spühlung…  Ein Roadhaus ist quasi eine Tankstelle mit kleinem Shop, Pub und Campground oder Motel, meist zu einer Farm gehörend.
    Sobald man diese Insel der Zivilisation verlässt, befindet man sich aber sofort wieder im Nirgendwo…

    Warum schreiben wir das, wir sind doch heute in Cairns, der grössten Stadt auf unserer Reise?

    Weil die Ankunft hier genau das Gegenteil war: Irgendwann wird die Schotterpiste wieder breiter und besser, plötzlich ist sie teilweise wieder geteert und irgendwann tauchen ab und zu ein paar Häuser am Strassenrand auf und die Roadhäuser werden häufiger. Bald gibt es wieder Radio und Handyempfang und irgendwann wieder Autohäuser und Fastfoodrestaurants.
    Plötzlich stehen wir seit etlichen tausend Kilometern mal wieder an einer Ampel, schauen uns um und sehen, dass kaum noch Geländewagen unterwegs sind.

    Wir sind in Cairns ( etwas über 100.000 Einwohner ) dem Ziel unserer Reise. Hier geben wir morgen den Camper ab und von hier fliegen wir Samstag wieder nach Hause. Cairns kennen wir bereits und so schreiben wir dieses Mal nicht viel dazu.

    Cairns ist eine tolle und junge Stadt, die direkt am Regenwald und am Great Barrier Reef liegt.
    Wir genossen einen Snack in unserem Lieblingscafe „Gloria Jean’s“, machten einen typischen Touri Stadtbummel und waren schön Abendessen in einem Restaurant, dass wir bereits bei unserer ersten Reise besuchten.

    Achja den Camper haben wir auch noch geputzt – könnt ihr euch den Dreck vorstellen!?

    Morgen geht es noch für drei Nächte auf die Insel Fitzroy Island mitten im Great Barrier Reef.

    Granite Gorge

    Zum Abschluss unserer Reise auf dem Festland hatten wir heute einen ganz wunderbaren Tag.

    Zunächst fuhren wir nach Kuranda – bereits zum dritten Mal, da uns dieser kleine Ort mit den vielen individuellen Menschen und den lebhaften Märkten einfach so gut gefällt. Zudem besuchten wir einen kleinen Zoo in Kuranda, um nochmal Koalas, Wombats, Kängurus, Quokas und viele andere australische Tiere aus der Nähe zu sehen.

    Die Nacht verbringen wir in der Granite Gorge, die beste Entscheidung, die wir treffen konnten. Im Reiseführer haben wir bereits gelesen, dass man hier Felsenwallabies sehen und auch füttern kann, aber das diese kleinen Tiere in freier Natur so niedlich und zutraulich sind, konnten wir uns nicht vorstellen… Einfach nur zauberhaft…

    Morgen geht es nach Cairns, wo wir den Camper wieder etwas herrichten müssen und den Nachmittag in der Stadt verbringen möchten. Am Mittwoch fahren wir mit der Fähre nach Fitzroy Island und hoffen noch auf etwas besseres Schnorchelwetter.

    Cooktown

    Über eine Allradpiste quer durch den Regenwald ging es heute nach Cooktown. Nach dem ganzen Regen der letzten Tage war das eine sehr schmierige Angelegenheit…

    Cooktown ist ein kleiner Ort direkt am Meer und wir haben einen Platz direkt im ‚Zentrum‘ bekommen.
    Wir machten einen langen Spaziergang, besuchten den botanischen Garten, den Strand, einen Aussichtspunkt, den Hafen, die City und weil es irgendwann wieder regnete auch das Museum.

    Cooktown wurde nach James Cook benannt. Als dieser 1770 bei der Entdeckung Australiens bei Cooktown mit seinem Schiff auf ein Riff lief, ging er während der Reperatur hier an Land. Somit findet sich hier Allerlei historisches, das daran erinnert.
    Später kamen zu Zeiten des Goldrausches über 22.000 Chinesen nach Cooktown und natürlich finden sich auch noch deren Spuren in der Stadt.

    Am Rand noch interessant: Was macht ein Australier Sonntags 15uhr? Klar: Bei Livemusik im Pub sitzen, Rugby gucken und Pferdewetten. Jedenfalls war das in den beiden grossen Pubs hier heute so…

    Daintree Nationalpark

    Da wir noch ein bisschen Zeit haben, sind wir heute in den Daintree Nationalpark gefahren. Hier waren wir bereits bei einem unserer letzten Reisen, daher kennt ihr die wesentlichen Highlights und wir halten uns diesmal kurz. Da es aber wirklich schön hier ist, kann man ruhig öfter her kommen…

    Die letzten Tage sind leider etwas ungewöhnlich für dieses Jahreszeit, denn es regnet auch heute wieder fast den ganzen Tag.
    Trotzdem machten wir eine Wanderung zu den Josephine Falls. Eigentlich kann man hier super baden, heute stürtzte aber zu viel Wasser den Hang hinunter…

    Auf dem Weg kommen wir an Cairns, der grössten Stadt unserer Tour (später mehr) vorbei und so konnten wir unterwegs mal wieder in einem richtigen Supermarkt einkaufen. War auch mal schön für zwei Bananen oder zwei Cola weniger als 5$ zu bezahlen…

    Um Cairns herum wird Australiens Obst und Gemüse angebaut und so fährt man etliche Kilometer an Farmen mit Bananen, Mangos, Papayas und co. vorbei.
    Irgendwann erreicht man eine Fähre, die einen über den Daintree Fluss bringt und plötzlich ist man mitten im Regenwald. Die schmale Strasse führt in engen Kurven durch den dichten Regenwald und man fährt die ganze Zeit durch einen Tunnel aus Bäumen. Vor tausenden Jahren soll ganz Australien so ausgesehen haben, eine spannenden Vorstellung, wenn man überlegt, wie trocken und teilweise sehr karg es auf unserer Tour bisher war…

    Irgendwann endet die Strasse und man ist am Cape Tribulation. Hier trifft das Reef direkt auf den Regenwald, das gibt ein super Bild ab: breiter weisser Sandstrand, direkt dahinter Palmen und Regenwald und davor das Meer mit dem Great Barrier Reef.
    Hier gibt es einen kleinen Campingplatz direkt am Meer und so stehen wir heute direkt unter Palmen nur 3-4Meter vom Strand entfernt und werden gleich beim Meeresrauschen einschlafen.

    Morgen wollen wir weiter nach Cooktown, einer Stadt, die hinter dem Daintree liegt und in der James Cook einige Zeit weilte, als er Australien entdeckte. Dafür ist jedoch eine Allradpiste zu überwinden, ob das nach den Regenfällen der letzten Tage klappen kann, ist aber noch unklar. Ihr werdet es lesen…

    Tully

    Spontan entschieden wir heute eine etwas andere Route zu nehmen und nochmal einen Abstecher durch ein Stück Regenwald zu machen. Wir fuhren eine Straße, die einige Jahre gesperrt war und wohl erst vor kurzem wieder eröffnet wurde. Nach einem relativ sanften Einstieg wurde der Weg zunehmend abenteuerlicher und konnte von uns zwischenzeitlich nur sehr langsam befahren werden. An der Strecke gab es einen tosenden Wasserfall, eine tolle Wanderung durch den Regenwald und Ausblicke von hoch über den Baumkronen…

    Das Fahren der Offroadpiste hat uns sehr viel Spaß bereitet – alles in allem ein tolles Abenteuer für das sich der Abstecher wirklich gelohnt hat.

    Die Nacht verbringen wir in einem Ort direkt am Meer – Tully, der regenreichste Ort Australiens und natürlich haben auch wir davon etwas abbekommen.

    Für die nächsten Tage haben wir einen Trip in den Daintree Nationalpark geplant. Hier waren wir bereits vor 3 Jahren, es hat uns jedoch so gut gefallen, dass wir nochmal dorthin möchten. Da wir diesmal einen Allrad Camper haben, können wir auch noch etwas weiter in den Regenwald hineinfahren. 🙂

    Undara Volcanic Nationalpark

    Auf dem Weg nach Undara wollten wir eigentlich noch eine Edelsteinsuchtour einschieben. Aber leider werden schon seit 3 Jahren keine Touren mehr angeboten und als unwissende Touris malten wir uns ohne Guide keine großen Chancen auf einen Fund aus. Also fuhren wir direkt weiter und sind nun im Undara Volcanic Valley.

    Hier haben wir uns zwei Lavahöhlen angesehen – neben der längsten Lavaröhre von 100 Kilometern befindet sich in dem Park auch der längste Lavafluss mit 160 Kilometern Länge.

    Den Abend haben wir am Lagerfeuer bei Gitarrenklängen mit einigen Australiern, einem Paar aus Südamerika und einem weiteren Deutschen verbracht.

    Auf dem letzten Bild dieses Beitrags wollen wir euch gerne noch zeigen, wie hier in Australien ein Highway aussehen kann, den man sich auch gerne mal mit einem Roadtrain teilen muss… 😉 Wenn wir in unseren Beiträgen also von geteerten Straßen schrieben, sahen diese meistens so aus.